Stolpersteine, schwarze Löcher, blutige Nasen …

Blogparade zu Lektionen aus der Selbstständigkeit

StolpersteineZuerst wollte ich nur eine Zusammenfassung meiner Erfahrungen aus 10 Jahren Selbstständigkeit schreiben. Und dann dachte ich: Es wäre auch spannend zu lesen, welche Probleme andere Selbstständige gemeistert haben.

Also rufe ich zu einer Blogparade auf: Welche Stolpersteine haben sich dir in den Weg gestellt? Aus welchen Erfahrungen hast du am meisten gelernt? Was gibst du an andere weiter?

So funktioniert’s:

Wenn du mitmachen möchtest, schreibe einen Artikel auf deinem Blog und verlinke hierher. Wenn du keinen eigenen Blog hast, kannst du mir entweder einen Artikel schicken, der hier als Gastartikel veröffentlicht wird. Oder du kommentierst unter diesem Artikel. Du kannst auch auf Facebook mitmachen und dann ebenfalls hierher verlinken.

Die Blogparade läuft bis zum 30.11.13, und wie sich das inzwischen eingebürgert hat, werde ich eine Zusammenfassung als E-Book bereitstellen, hoffentlich noch vor Weihnachten ;-).

Ich freu mich, wenn ihr diesen Aufruf teilt, denn je mehr mitmachen, umso vielfältiger und aussagekräftiger die Ergebnisse.

Lektionen aus 10 Jahren Selbstständigkeit als Coach und Beraterin

Das Leben als Selbstständige hält immer Herausforderungen für uns bereit. Wenn ich zurückschaue auf die letzten 10 Jahre, dann gab es einige Momente, an denen ich glaubte, dass die Kraft nicht mehr reicht. Momente, in denen ich an mir zweifelte und beinahe den Glauben daran verlor, dass ich die richtige Entscheidung für mein Leben getroffen hatte. Zeiten, in denen scheinbar gar nichts mehr ging, wo alles stagnierte. Kennt ihr das?

Und trotzdem habe ich irgendwie immer weitergemacht. Im Nachhinein betrachtet glaube ich, dass ich ohne diese Beinahe-Bauchlandungen, ohne meine Selbstzweifel und Ängste heute meine Arbeit deutlich weniger gut machen könnte.

Ein paar Rezepte habe ich inzwischen gefunden, und sie sind wesentlicher Teil meiner täglichen Praxis geworden:

  • Als erstes stand natürlich das Thema Positionierung an. Das war eine relativ schmerzvolle Lektion noch ganz zu Beginn meiner Selbstständigkeit. Denn ich musste mich von meinem „Bauchladen“ verabschieden und die Angst loslassen, dass dann nicht genügend Kunden zu mir finden würden. Wie viele von euch wissen, ist mir das so gut gelungen, dass sich daraus ein eigenes Produkt entwickelt hat: mein Nasenfaktor-Online-Workshop, aus dem schließlich sogar ein Buch wurde :-). Der Workshop läuft und läuft … online wie offline, denn viele treibt das Bedürfnis nach Ausrichtung und Klarheit für das eigene Potenzial und damit auch für das eigene Business weiter an.
  • Eine meiner wichtigsten Lektionen habe ich durch den texttreff gelernt, der nicht nur deshalb mein allerliebstes Lieblings-Netzwerk ist und bleiben wird: Teile dein Wissen. Denn ich glaubte zunächst, dass ich mein Know-how, das ich mir so mühsam erarbeitet hatte, nicht „einfach so“ weitergeben konnte. Das war doch mein Kapital! Dadurch habe ich vor Jahren eine interessante Kundin verloren und eine wichtige Einsicht gewonnen: Wissen wird mehr, wenn man es teilt, und davon profitieren alle. Seitdem blogge ich und veröffentliche viel von dem, was ich gelernt habe und was mich bewegt. Auf diese Weise entsteht an vielen Punkten ein spannender, häufig aufschlussreicher Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, potenziellen und bestehenden Kunden und Kundinnen, und ich lerne ständig dazu. Das finde ich großartig.
  • Als klassische „kreative Chaotin“ stand ich mir lange Zeit selbst sehr im Weg und habe mir wirklich manch blutige Nase geholt. Sooo viele interessante Themen, täglich neue Ideen – das Leben erschien mir zuweilen wie ein großer Spielplatz, und ich wollte (!) einfach nicht einsehen, dass es Zeiten zum Spielen gibt, aber eben auch Zeiten, in denen fokussierte Konzentration wichtig ist um voranzukommen. Das Gefühl der Begrenzung, der Einschränkung, wenn es um Fokus und Ausrichtung geht, begegnet mir auch heute noch bei vielen meiner Klienten und Kunden. Es ist gut, dass ich Strategien gefunden habe, das eine mit dem anderen zu vereinbaren, denn aus diesem tieferen Verständnis heraus ist es leichter für mich, mit meinen Kunden deren individuelle Strategien zu erarbeiten. Den einzig wahren Königsweg gibt es dafür leider nicht, das wäre wohl zu einfach! 😉
  • Ideen sind was Wunderbares, und ich bekomme viel positives Feedback à la „Was dir immer so einfällt, toll!“ Ich bin sehr froh, dass ich diese Ressource habe, aber es gibt auch eine Kehrseite: Mir fiel es immer schwer, Pläne zu entwickeln und diese dann auch umzusetzen. Mich auch dann zu motivieren, wenn es Durststrecken zu bewältigen gab, die leider weniger Spaß machten. Lange Zeit wollte ich nicht begreifen, dass man auch in den ein oder anderen sauren Apfel beißen muss, wenn man auf ein Ziel hinarbeitet. Man zahlt immer einen Preis, wenn man etwas erreichen möchte. Die Frage war also, was mich wirklich im Innersten antreibt, um auch solche eher öden Phasen zu überstehen. Wie ich dranbleiben, Biss entwickeln kann, auch über längere Zeiträume. Damit meine tollen Ideen nicht länger, wie so oft geschehen, irgendwann einfach verpuffen … Ich habe viel ausprobiert und inzwischen eine Kombination verschiedener Maßnahmen und Strategien gefunden, die für mich funktioniert. Die gebe ich in meiner 77-Tage-Motivations-Challenge weiter, einem Projekt, auf das ich richtig stolz bin, weil es die Teilnehmerinnen tatsächlich so gut unterstützt! 😉
  • Die letzte Erfahrung, die ich bisher machen durfte und die mich unternehmerisch nach vorne gebracht hat, war die Entscheidung, meinen Schreibtisch immer wieder mal für längere Zeiträume an andere Orte zu verlagern. Das hat sehr viel Potenzial freigesetzt, weil ich überlegen musste, wie ich das noch besser managen kann. Online-Workshops, Webinare und Online-Gruppen- sowie Einzelcoachings habe ich schon getestet. Als nächstes peile ich Selbstlernkurse in E-Mail-Form an. Den ersten werde ich noch dieses Jahr veröffentlichen.

Zusammenfassend könnte man wahrscheinlich sagen, dass meine größte Lektion immer noch darin besteht, mich den Themen zuzuwenden, die mir am meisten Angst machen. Ich habe festgestellt, dass meine Ängste meine besten Wegweiser sind, wenn es um persönliche und unternehmerische Entwicklung geht. Das ist sicher nicht immer einfach, aber ich habe mir dieses Leben ja gewählt. Und eins weiß ich ganz sicher: Anders möchte ich nicht leben!

Jetzt würde mich also interessieren, was deine größten Stolpersteine in der Selbstständigkeit waren – und wie du damit umgegangen bist. Ich stelle mir vor, dass wir alle davon profitieren könnten, wenn wir uns ein bisschen in die Karten gucken lassen. Bitte teilen, mitmachen, kommentieren, hierher verlinken! Danke!

34 Kommentare zu „Stolpersteine, schwarze Löcher, blutige Nasen …“

  1. Liebe Heide,

    eine wunderbare Idee, ich werde mitmachen.
    Nach 20 Jahren haben sich viele Stolpersteine angesammelt. Über manche stolpere ich immer noch!

    Ich wünsche mir viele gute Blogartikel, die selbst wieder sehr anregend sein werden. Da bin ich sicher!

    Grüße
    Malu

  2. Pingback: lexoffice Linktipp: Blogparade Lektionen aus der Selbstständigkeit

  3. Hallo Heide Liebmann, vielen Dank für den Bericht über die Hochs und Tiefs. Ich kenne das. Manchmal wurde es sogar lebensgefährlich bei meinen Hausbesuchen, wenn ich die Medikamente nicht gab, die gewünscht wurden. Es gilt, den realen Raum und den virtuellen Hyperraum wachsam im Auge zu behalten, um dort so unbeschwert zu flanieren wie auf dem Foto in Rosenheim am Brunnen und Informationen auszutauschen. httpss://plus.google.com/111634746643816111742/posts/XA6pfLytzD7

  4. Pingback: Zeitgleich und überall – Stolpersteine der Existenzgründung | Respektspezialistin | Bettina Schöbitz

  5. Liebe Heide,

    heute am „Feierabend“ gesehen, dass Du blogparadierst und gleich in die Tasten gegriffen. Mein Beitrag ist soeben online gegangen…bei diesem schönen Thema.

    Ich wünsche Dir noch viel mehr tolle Beiträge, viel Erfolg und sage Danke für die Einladung.

    Herzlichst
    Bettina Schöbitz | Respektspezialistin

  6. Pingback: Freiheit oder Sicherheit – das ist hier die Frage!

  7. Hallo Frau Liebmann,

    über ein paar Ecken bin ich auf Ihre Blogparade aufmerksam gemacht worden. Wie das so läuft im Netz 🙂 Ob mein Beitrag jetzt genau dazu passt vermag ich gar nicht zu sagen, doch mir liegt in meinen Beratungen immer Herzen, dass es in manchen Fällen gar nicht zum Stolpern kommt und daher hab ich mich für einen Bereich für den Beitrag entschieden, der das bereits vorher abklopft.

    Freiheit oder Sicherheit – das ist hier die Frage!
    https://www.wissensagentur.net/freiheit-oder-sicherheit-das-ist-hier-die-frage-1699.html

    Und eine tolle Idee das Thema Stolpersteine!

    herzliche Grüße,
    Alexandra Graßler

  8. Hallo Frau Graßler, ich habe Ihren Beitrag mit großem Interesse gelesen, da ich auch gerne mit solchen Methoden arbeite. Vielen Dank dafür!

  9. Pingback: Projekt Selbstständigkeit – Erfahrungen als Unternehmerin | Blogzine

  10. Pingback: Soloprenesse- warum gibt´s dich eigentlich? › Soloprenesse: Zufrieden und entspannt erfolgreich als Solo-Unternehmer und Mompreneurin

  11. Liebe Heide Liebmann,

    über Bettina Schöbitz Beitrag bin ich auf diese Blogparade gestoßen. Ich mache sehr gern mit, weil das Thema „erfolgreich sein als Solo-Unternehmer“ mir sehr wichtig ist und mich aus meinen eigenen Erfahrungen heraus zu meinem neuen Blog inspiriert hat. Hier ist der Link: https://wp.me/p3EUv7-fi

    Herzliche Grüße
    Kristine Kupferschmidt

  12. Pingback: Nachhaltiger Erfolg: Vom Überleben im Unternehmer-Dschungel | Zervant

  13. Liebe Frau Liebmann,

    Vielen Dank für diese Blogparade. Ein spannendes Thema das garantiert alle Selbständigen interessiert (oder zumindest interessieren sollte). Da wir von Zervant uns täglich mit den Herausforderungen von Selbständigen beschäftigen, war die Teilnahme an Ihrer Blogparade einfach ein Muss.

    Hier noch einmal der Link zu meinem Beitrag, falls der Ping nicht ankommen sollte: https://www.zervant.com/de/blog/nachhaltiger-erfolg-vom-uberleben-im-unternehmer-dschungel/

    Der Artikel geht an alle hungrigen Business-Tiger auf Erfolgsjagd im Unternehmer-Dschungel!

    Alles Gute weiterhin,

    Tanja Lindner
    http://www.zervant.de

  14. Liebe Julia,
    leider kann man unter dem Artikel nicht kommentieren bei billomat – daher auf diesem Weg: super Artikel! Danke für die Erinnerung 🙂

    Gruß
    Heike

  15. Leider bin ich erst vorgestern auf Ihren Blog und die Blogparade gestossen. Das Thema fand ich so motivierend, dass ich noch rasch einen Beitrag geschrieben habe. – Schade, dass ich nicht mehr Zeit hatte.

  16. Hallo Heike, da sprichst du einen ganz wichtigen Punkt an! Ich erlebe auch oft, dass Kolleginnen und Kollegen sich einfach zu wenig um sich selbst kümmern. Gerade bei Coaches und Trainern, die doch andere so gut dabei unterstützen können, sich selbst mehr wertzuschätzen … 😉

  17. Pingback: Lektionen aus der Selbstständigkeit: „Beschützen musst Du Dich selbst!“

  18. Liebe Frau Liebmann,
    vielen Dank für die tolle Idee. Bin gespannt auf das ebook mit allem Beiträgen. Die Vielfalt der Sichtweisen ist sicher für viele, die gerade in die Selbständigkeit starten, sehr wertvoll.

  19. Hallo Heide,

    Ein kurzer Hinweis: Die 77-Tage Motivationschallange die Du hier und auch in einem anderen Beitrag verlinkt hast, ist nicht mehr zu finden.
    Man kommt leider nur auf eine 404 Fehlerseite.
    Schade, denn mich würde sehr interessierne, was es damit auf sich hat…

    beste Grüße!

  20. Pingback: Lektionen aus der Selbstständigkeit: „Beschützen musst Du Dich selbst!“

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen