Innere Klarheit finden: 5 Lieblingsmethoden

Wie du dich neu ausrichtest und fokussiert bleibst

Wenn Menschen zu mir ins Coaching kommen, dann antworten sie auf meine Frage, was ihr Ziel sei, ganz oft: „Ich wünsche mir mehr Klarheit!“ Gemeint ist damit letztlich innere Klarheit, denn die führt dann auch zur Klarheit im Äußeren.

Wenn du dich also auch manchmal wunderst, wieso in deinem Leben scheinbar so viel Chaos herrscht, dann schau erstmal nach innen. Denn meist bildet das, was dir im Außen begegnet, genau das ab, was sich in deinem Inneren abspielt: Unklarheit im Innen wird durch Unklarheit im Außen reflektiert.

In diesem Artikel habe ich daher mal einige Ideen zusammengestellt, die dir helfen können, mit dem Durcheinander in deinem Kopf aufzuräumen und zu innerer Klarheit zu finden. Das Tolle daran ist: So spürst du gleichzeitig deine verborgenen Potenziale auf und kannst sie in Zukunft besser nutzen!

1.   Werte identifizieren: Blaupause für dein Leben

Wenn ich mit Kund*inn*en an ihrer Positionierung arbeite, zum Beispiel bei der Potenzial-LUPE, oder wenn es um Führungspotenziale geht, starte ich immer damit, zunächst einmal ihre Werte zu identifizieren. Ich halte es für ganz wesentlich zu wissen, was mich eigentlich – mehr oder weniger bewusst – steuert.

Um herauszufinden, welche Werte das in deinem Fall sind, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, die ich dir empfehlen kann:

  • Arbeite mit Bildern! Dafür nimmst du dir ein paar Zeitschriften vor und reißt Bilder heraus, die dich positiv ansprechen. Anschließend triffst du eine Auswahl von ca. 5 Bildern. Im nächsten Schritt findest du für jedes Bild einen zentralen Begriff, der aussagt, welche Bedeutung genau dieses Bild für dich hat.
    Auf diese Weise deine Werte zu identifizieren, funktioniert oft sehr gut, weil Bilder unsere Emotionen besser und stärker ansprechen als rein kognitive Überlegungen.
  • Sortiere gnadenlos aus! Schreib einmal alle Werte auf, die für dich Bedeutung haben, und zwar in Listenform mit zwei Spalten, so dass immer zwei Werte nebeneinander stehen. Wenn dir auf die Schnelle keine Werte einfallen, frage mal die große Suchmaschine nach Listen – da wirst du schnell fündig.
    Deine Aufgabe ist nun, immer einen der beiden nebeneinander stehenden Begriffe zu streichen, also eine Wahl zu treffen. Wenn du durch bist, fängst du wieder oben an und machst immer so weiter, bis am Ende noch 3 bis 5 Werte da stehen, von denen du dich wirklich nicht trennen kannst.
    Das ist ebenfalls eine hilfreiche Übung, weil sie dich zwingt, Entscheidungen zu treffen. Und da wir ja nie rational entscheiden, kann sie dir ebenfalls dabei helfen, deine Werte zu identifizieren und Klarheit darüber zu gewinnen, was dich wirklich antreibt.
  • Spüre die Energie! Wenn du immer noch das Gefühl hast zu schlingern, kann es helfen, wenn du für jeden Begriff/Wert ein Blatt Papier beschriftest. Dann verteilst du diese Blätter im Raum und stellst dich einfach mal auf jedes davon. Spüre nach, welche Empfindungen das in dir wachruft. Sehr oft bekommst du ein ganz klares Signal. Wenn du noch nie mit solchen Methoden gearbeitet hast, kann das eine interessante Erfahrung sein, zu der ich dich gerne einlade!

Eine ausführlichere Beschreibung der genannten Methoden findest du in meinem Mini-E-Book „Potenzial-Spurensuche I: So identifizierst du deine Werte“, das ich dir kostenlos zum Download anbiete.

2.   Ehrliche Lebensbilanz ziehen

Sobald es dir gelungen ist, deine Werte zu identifizieren, kannst du den nächsten Schritt angehen. Gerade wenn du momentan festzustecken scheinst und deine Gedanken sich wie ein Karussell im Kreis drehen, kann eine ehrliche Nabelschau dich stärken und dir zu größerer innerer Klarheit verhelfen.

Lebensfluss
©depositphotos.com/ mvw@tut.by

Dazu möchte ich dir drei Übungen an die Hand geben, die sich schon viele, viele Male bewährt haben. Mit ihrer Hilfe kannst du sogar verborgene Potenziale aufspüren, die dir bisher gar nicht unbedingt bewusst waren.

  • Erstelle eine Mindmap!
    Eine ganz simple Methode, dir einmal klarzumachen, welche besonderen Fähigkeiten und Talente du hast, ist eine Mindmap. In meinem Artikel Wie kann ich das Beste aus meinen Talenten machen habe ich schon mal beschrieben, wie du dabei vorgehen kannst.
  • Male deinen Lebensfluss!
    Dafür brauchst du ein großes Blatt Papier und ein paar bunte Stifte. Sieh den Fluss als Metapher für dein Leben: Von der Geburt – der Quelle – bis zum Tod – der Mündung – kannst du aufmalen, wie dein Leben bisher verlaufen ist und wie es enden soll. Ein paar Denkfragen dazu findest du in meinem Artikel Ich mach jetzt nur noch mein eigenes Ding.
  • Sammle Ressourcen auf deiner Lebenslinie!
    Dafür stell dir in dem Raum, in dem du dich aufhältst, eine gerade Linie vor, die von deiner Geburt bis zur Gegenwart führt. Stell dich, ausgerüstet mit einem Stapel Moderationskarten oder etwas größeren Haftetiketten und einem Stift, an den Start. Bewege dich dann langsam und bewusst über deine persönliche Timeline mit der inneren Frage, was du in der jeweiligen Lebensphase gelernt hast: als Säugling, Kleinkind, in Kindergarten, Schule, Ausbildung und Beruf. In deiner Herkunftsfamilie, im Freundeskreis, bei der Ausübung von Hobbys und Ehrenämtern. Immer wenn dir etwas einfällt, bleib kurz stehen, schreib ein Wort oder zwei auf einen Zettel und lege ihn an diese Stelle.
    Das Lernen bezieht sich sowohl auf fachliche Dinge als auch auf Wissen darüber, wie das Leben scheinbar funktioniert. Dabei können auch Erfahrungen auftauchen, die nicht nur angenehm waren, darauf solltest du vorbereitet sein. Aber bleibe mit dem Fokus darauf, was du aus dieser Erfahrung gelernt hast.
    Wenn du in der Gegenwart angekommen bist, dreh dich um und lasse zunächst mal auf dich wirken, wie viele Ressourcen, Learnings, Fähigkeiten im Laufe deines Lebens zusammengekommen sind, welch ein Reichtum dir zur Verfügung steht! Mache dir klar, dass all das dazu beigetragen hat, dich zu der wunderbaren Person zu machen, die du heute bist.

Du kannst diese Übungen auch miteinander kombinieren. Traue einfach deinem Gefühl, welche davon dich gerade am meisten anspricht.

Wenn du dir dafür Zeit nimmst, eine Lebensbilanz zu ziehen, wirst du merken, dass du auf einem großen Bündel voller Lebenserfahrung und Kompetenz sitzt, auch wenn du manches davon zuweilen etwas aus den Augen verloren hast. Das ist eine gute Voraussetzung dafür, größere innere Klarheit zu finden.

3.    Geh auf den Friedhof.

Das hört sich zunächst wahrscheinlich etwas seltsam an.

Aber nirgendwo sonst wird dir so deutlich, dass das Leben endlich ist. Und weshalb es so wichtig ist, dass du wirklich dein volles Potenzial lebst und das nicht ständig weiter vor dir herschiebst.

Such dir einen Platz, der dich anspricht, vielleicht bei einem Grab, das dich berührt. Oder einfach eine Bank in der Sonne. Und dann stell dir vor, du hättest ein langes und erfülltes Leben hinter dir und wüsstest, dass nun bald die letzten Seiten deines Lebensbuches geschrieben würden.

Friedhof Wellington
©Heide Liebmann

Halte Rückschau. Und schreibe jetzt auf, was aus dieser Perspektive in deinem Leben besonders herausragt.

Ich halte es für wertvoll, dazu wirklich einen Friedhof aufzusuchen und die Übung nicht zuhause im bequemen Sessel zu machen. Sie entfaltet wirklich eine andere Kraft in diesem Umfeld.

In meiner Kladde stand im letzten Jahr plötzlich der Satz „Ich wollte immer Schriftstellerin sein!“ Das hat mich ordentlich aufgewühlt, wie du dir vielleicht vorstellen kannst! Gleichzeitig war ich dankbar dafür, plötzlich diese absolute innere Klarheit zu spüren, dass dieser bisher ungelebte Anteil in mir jetzt mit Macht ans Licht strebte. Das ist ein wunderbares Beispiel dafür, was ich mit „verborgene Potenziale“ meine. Die stecken nämlich oft tief vergraben unter alten Schichten von Annahmen und Zuweisungen.

Doch auch, wenn du keine lebensverändernden Eingebungen hast, kann diese Übung dir sehr dabei helfen, dich neu auszurichten und einen weiteren Schritt hin zu innerer Klarheit zu gehen.

Vielleicht führt diese Erfahrung auch dazu, dass du damit anfängst, dir neue Geschichten über dein Leben zu erzählen. Denn du darfst dich auch fragen, ob die Geschichte deines Lebens wirklich wahr ist, die du dir bisher erzählt hast.

4.    Triff Entscheidungen.

Wie oft ich schon mit Menschen diskutiert habe, die meinten, sie könnten doch keine Entscheidung treffen, bevor sie innere Klarheit gefunden hätten!

Aber hier ist der Punkt: Klarheit stellt sich ein, sobald du eine Entscheidung getroffen hast!

Es ist also genau andersherum als du denkst.

Probiere das mal an weniger wichtigen Dingen aus: Du kannst dich nicht entscheiden, welches Gericht auf der Speisekarte du essen willst? Dann wirf eine Münze! Egal auf welcher Seite sie landet: An deiner spontanen Reaktion wirst du sofort merken, ob es die „richtige“ oder die „falsche“ Seite war.

Das gilt auch für größere Entscheidungen, denn es gibt in dir diese Instanz, die ganz genau weiß, was jetzt gut für dich ist. Lerne, deiner Intuition zu vertrauen und schiebe notwendige Entscheidungen nicht länger auf. Auf innere Klarheit zu warten, ist in diesem Fall eine prima Selbstsabotage-Technik – sorry!

Du wirst außerdem feststellen, wie wohltuend es sein kann, sich festzulegen und dafür die Verantwortung zu übernehmen. Denn damit machst du dich zur Gestalterin, zum Gestalter deines Lebens und lässt dich nicht mehr von äußeren Umständen leiten.

5.    Frage dein zukünftiges Ich um Rat.

Auch wenn du auf der bewussten Ebene noch nicht so genau weißt, was für dich eigentlich ansteht, so gibt es doch eine zusätzliche Möglichkeit, dir noch weiter auf die Spur zu kommen und innere Klarheit zu erlangen.

Ich setze in meinen Coachings inzwischen gerne „Zeitreisen“ ein, also geführte Meditationen in deine Zukunft. Die Grundidee dabei: Das lineare Zeitkonzept ist eine Illusion. Deine Zukunft existiert bereits, und damit auch dein klügeres und erfahreneres Ich. Und das kannst du um Rat fragen.

Klingt merkwürdig? Schon möglich, doch selbst wenn du mir nicht glaubst, probiere doch einfach mal aus, welche Antworten du erhältst, wenn du deinem älteren Ich Fragen stellst. Lass dich überraschen, was für interessante Aspekte dann plötzlich auftauchen, die du davor gar nicht im Sinn hattest.

In dieser geführten Meditation mit Veit Lindau kannst du Eine Botschaft aus deiner Zukunft empfangen. Dafür brauchst du eine ungestörte Umgebung und ca. eine halbe Stunde Zeit.

In dieselbe Richtung geht die Idee, öfter mal einen Fake-it-till-you-make-it-Tag einzulegen. Was damit gemeint ist, habe ich in folgendem Artikel beschrieben: Die Macht des So tun als ob.

Innere Klarheit zu gewinnen, ist ein Prozess, der sich in der Regel nicht an einem Tag absolvieren lässt. Zum Schluss also noch mein Tipp: Lass es ruhig angehen und sei geduldig mit dir!


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Ich freue mich, wenn du diesen Artikel teilst, ihn kommentierst oder mir ein persönliches Feedback gibst. Insbesondere interessieren mich deine Fragen zum Thema innere Klarheit oder deine Potenziale. Was beschäftigt dich am meisten dazu? Danke!

1 Kommentar zu „Innere Klarheit finden: 5 Lieblingsmethoden“

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