Wollen wir das nicht alle? Raus aus dem Mittelmaß, einzigartig, besonders, eben außergewöhnlich sein? Also, ich will das auf jeden Fall. Und deshalb war ich gestern auch auf dem Vortrag der beiden Business-Querdenker Anja Förster und Peter Kreuz in der Zollverein School of Management, organisiert von Elita Wiegand und ihrem innovativ-in-BusinessClub.
Gleich vorweg: zwei sehr sympathische Referenten, deren Vortrag sowohl unterhaltsam als auch mit einer Vielzahl praktischer Beispiele untermauert war. Inhalte sind ja bekanntlich das eine, die gelungene Präsentation dann noch mal was ganz anderes, und ich genieße es, wenn auch darauf Sorgfalt verwendet wird.
Und habe ich was gelernt auf dieser Veranstaltung? Darüber, wie ich nun „alles, außer gewöhnlich“ werden kann mit meinem Business?
Ok, ich bin nicht wirklich die Zielgruppe der beiden – die sitzen in den Vorstandsetagen des gehobenen Mittelstands und internationaler Konzerne. Insofern lassen sich nicht alle Statements eins zu eins auf meine Situation als Freiberuflerin übertragen. Aber ein paar Ideen habe ich mitgenommen:
- Benchmarking ist Blödsinn. Für mich heißt das: Mich immer an den anderen Beratern zu messen und mir schlicht abzugucken, was die richtig gemacht haben, reicht einfach nicht. Wenn ich raus will aus dem Mittelmaß, muss ich auch Dinge tun, die vor mir noch keiner gemacht hat. Mit dem Risiko, damit auf die Schnauze zu fallen. Yepp. Kopieren gilt nicht. Habe ich verstanden. Und meine kleinen grauen Zellen laufen schon auf Hochtouren…
- Wider die Homogenität! Um wirklich innovativ zu sein, braucht es konstruktiven Widerspruch. Den bekommt man aber nicht, wenn man sich nur mit Menschen umgibt, die auf der gleichen Wellenlänge sind. Also: wo sprühen die Funken, weil man ständig anderer Meinung ist? Wo Reibung ist, entsteht Energie. Wunderbar. Mit wem kann ich mich richtig gut streiten?
- Der Madonna-Effekt: Erfinde dich ständig neu und sei dem Rest immer eine Nasenlänge voraus. Denn das größte Risiko ist es, erst gar keins einzugehen. Damit bin ich völlig d’accord. Trends allerdings schon zu erspüren bzw. selbst zu setzen, wenn der Rest der Welt noch behaglich vor sich hin dämmert, ist wirklich eine Kunst. Na gut, Ideen brüte ich im Grunde fast täglich aus. Wie sieht es mit der Umsetzung aus?
- Und da wären wir beim entscheidenden Punkt angekommen: Ohne eine echte Mission ist alles nichts. Leidenschaft muss sein, das Herz muss brennen, und andere für das neueste Projekt begeistern sollte ganz von alleine passieren. Also frage ich mich jeden Tag wieder: Was will ich wirklich erreichen? Was will ich bewegen? Wie kann ich die Welt verändern, und sei es auch nur ein ganz kleines bisschen?
Wow! Noch während ich schreibe, habe ich neue Ideen bekommen. Demnächst mehr in diesem Theater…
PS: Die Buchbesprechung folgt ebenfalls in Kürze. Was ich schon mal verraten kann: „Alles, außer gewöhnlich!“ ist ebenfalls extrem kurzweilig. Und bringt müde Hirne wieder auf Trab!
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Hallo zusammen,
ich habe den Blog „Alles, außer gewöhnlich“ gelesen und kann Frau Liebmann nur zustimmen. Gerade die aktuelle Wirtschaftsentwicklung zeigt, dass wir vor großen Veränderungen stehen. Nur wer bereit ist, seine unternehmerischen Konzepte zu überdenken, der wird die aktuelle Situation als Chance begreifen und zu den Gewinnern gehören.
Wenn Sie das Thema „Querdenken“ vertiefen wollen, schauen Sie doch einfach mal bei mir rein http://www.quer-denken.eu
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