Interview mit Petra Schuseil
Der Sommer neigt sich dem Ende zu, und damit auch meine diesjährige Sommer-Tournee. Die letzte Station wird Frankfurt sein bei meiner Gastgeberin Petra Schuseil, die einige als Autorin des Lebenstempo-Blogs kennen und schätzen. Wie auch meine Gastgeber Caya Ersfeld und Mario Carla hat sie mir ein Interview gegeben, das wirklich lesenswert ist – seht selbst:
Petra, mit dem Vortrag bei dir in Frankfurt schließe ich einerseits meine diesjährige Sommer-Tournee ab. Und du meldest dich damit andererseits zurück nach Frankfurt nach deinen drei Jahren in Hongkong. Was hat dich an dieser Idee gereizt und dich dazu bewogen, mich einzuladen?
Liebe Heide, in Hongkong habe ich von Deinem Buch Der Nasenfaktor: Wie Berater sich unverwechselbar positionieren erfahren. Wir haben zusammen rund um die Positionierung und dem Nutzen für meine Coachees gearbeitet. Irgendwann las ich dann von Deiner Sommertournee-Idee. Und der letzte Termin im September passte gut für mich. Ich wusste, Ende Juli geht es heim nach Frankfurt. Der August ist nun vorbei. Der Jetlag inzwischen auch. Die Kisten sind ausgepackt. Das Leben beginnt sich zu strukturieren. Die Veranstaltung mit Dir am kommenden Freitag soll ein Auftakt sein für mich. Du hast einen Vortrag rund um Dein Buch „Der Nasenfaktor“ angekündigt und dass ich Dir viele Fragen stellen kann. Ich mag mit Dir an Angeboten feilen, Ideen entwickeln rund um „das eigene Lebenstempo“. Ich verspreche mir außerdem, dass meine Gäste und TeilnehmerInnen rund um ihre eigene Positionierung viel Wertvolles mit nach Hause nehmen und sich ggfs. Kooperationen entwickeln oder andere Win-Win-Situationen.
Wo genau und in welchem Rahmen findet mein Vortrag denn nun statt?
Ich habe 10 interessante Menschen eingeladen, die fast alle als selbständige Coaches arbeiten. Ein ganz besonderer Fotograf und eine ganzheitlich denkende Personal Trainerin werden dabei sein. Außerdem kommen 2 meiner Freundinnen, die in Führungspositionen tätig sind. Wir alle sind schon sehr gespannt auf Dich. Zu den 10 eingeladenen Gästen werden sich noch die beiden Ladies, Ulrike Friedich und Helga Lauw, gesellen. Sie stellen uns freundlicherweise ihre schönen Räume für die Veranstaltung zur Verfügung. Ich kenne die beiden schon sehr lange und bin nun mit meiner Geschäftsadresse frisch „eingezogen“ in die Villa Eysseneckstraße 4, in der die beiden Damen Büroräume vermieten und Personaldienstleistungen anbieten. Am Freitag um 16.00 Uhr geht’s los. Nach 1,5 Stunden bleibt noch Zeit zum Diskutieren und Austauschen beim frischen Äppler aus dem Taunus und gebutterten Brezeln vom Bäcker um die Ecke.
Woher kennst du mich eigentlich bzw. wie bist du auf mich gekommen?
Letztes Jahr im September habe ich mein Lebenstempo-Blog gestartet. Anfänglich habe ich rechts und links zu anderen Blogs geklickt und dadurch wieder andere kennengelernt. Dein Name tauchte SEHR 😉 häufig auf und schnell habe ich Deine Artikel in Deinem Blog täglich angeklickt. Wir haben schon zusammen gearbeitet rund um meine Positionierung und dem Nutzen für meine Coachees. Nun freue ich mich, Dich persönlich kennenlernen zu können. Ich erinnere mich gerne an unser Skype-Telefonat zwischen Hongkong-Düsseldorf.
Und was machst du selbst beruflich? Wie lange bist du schon selbstständig?
Ich arbeite als Coach und Kommunikationsberaterin. Ich sehe mich als Lebensweg- und Lebenstempo-Coach mit langjähriger Berufserfahrung. Selbständig bin ich schon über 15 Jahre. 3 x habe ich mich bereits positioniert (als Freelance Assistentin und als Personalberaterin). Als Coach bin ich im Rhein-Main-Gebiet seit 2000 unterwegs. Auch in Hongkong habe ich die letzten 2 Jahre interessante Menschen unterstützt. Ich berate Klienten, die mit folgenden Fragen zu mir kommen:
- Wie schaffe ich den ersten Schritt in die Selbständigkeit und bleibe dabei meinem Tempo treu?
- Mit welchem Angebot mache ich mich selbständig? Was macht mich aus?
- Was ist der rote Faden in meinem beruflichen Tun?
- Wie finde ich mehr Sinn in meinem Alltag?
- Wie kann ich mein Lebenstempo drosseln?
- Wie schaffe ich den Ausgleich zwischen Berufs- und Privatleben?
- Wie bleibe ich leistungsfähig bei all den Anforderungen und dem täglichen Spagat und der Sehnsucht nach dem ganz eigenen Lebensrhythmus?
Was sind die besonderen Herausforderungen deiner Tätigkeit, bezogen auf Marketing und Akquise?
Gute Frage. Und nicht sehr einfach zu beantworten. Ich habe den Eindruck, es tummeln sich viele Coaches, (Karriere- und Unternehmens-) Berater und Therapeuten auf dem Markt. Nicht zu vergessen all die Gesundheits- und Wellnessanbieter, die die Bedürfnisse nach Ruhe und Balance vieler Menschen erfüllen. Wie differenziere ich mich von meinem Mitbewerb? Welches Alleinstellungsmerkmal habe ich? Wie kann ich interessierte Klientinnen zum ersten Kennenlernen bewegen?
Die besondere Herausforderung ist, dass ich nicht in die esoterische Ecke gesteckt werde. Wie erreiche ich also meine KundInnen? Mit welcher Sprache? Wie kann ich sie überzeugen, dass es bei mir eine professionelle Dienstleistung und Beratung gibt?
Außerdem bin ich davon überzeugt, dass ich mich als Coach so authentisch wie möglich zeigen muss, um die Hemmschwelle für den ersten Kontakt niedrig zu halten. Deshalb blogge ich zum Beispiel und schreibe einen Newsletter mit kleinen Geschichten, Tipps und Angeboten, damit man mich kennenlernen kann. Die Positionierung ist wichtig, will ich damit sagen. Je klarer und einfacher und je „nischiger“ die Nische, in der ich mich platziere (positioniere), umso eher werde ich gefunden von meinen „Liebklings“klientInnen. Ein ganz typisches Wort aus dem Marketing, mit dem ich mich auseinander gesetzt habe rund um meine Positionierung. Wer soll zu mir kommen? Mit welchem Anliegen? Was biete ich an? Passt die Nase? Stimmt die Chemie? Meine Coachees sind auf der Suche nach ihrer Wertewelt, mehr Sinn, einem ruhigeren Lebenstempo und ihrer Berufung. Ich habe in Hongkong mein eigenes Lebenstempo entdeckt und mich damit positioniert. Das Wort „Lebenstempo“ ist einmalig und nur ich benutze es zur Zeit.
Wenn du vor 5 Jahren schon gewusst hättest, was du heute über Marketing weißt, dann …
Hmm .. an der Frankfurter Akademie für Marketingkommunikation habe ich ja vor über 10 Jahren in meinem 2-jährigen Abendstudium alles über Kommunikation, Marketing und Werbung gelernt. Ich hab sogar die beste Arbeit zum Thema „PR in Frauenzeitschriften“ geschrieben.
Dann … hätte ich Dich schon früher angerufen 😉 …. Denn es zeigt sich, allein stellt man sich eben nicht die „Treffer-Fragen“, die wichtig sind, um sich klarer zu werden.
Welche „Lektion“ war für dich im Bereich Marketing besonders wertvoll?
.. und ist es immer noch: Die Lektion „Kundensprache“ … habe ich von Dir gelernt. Die Sprache muss zu meinen Klienten und deren Bedürfnissen passen, z.B. das Bedürfnis nach Erfolg, Herausforderung und Inspiration.
Und dass es ein Geschäftsmodell bzw. ein (Marketing)Ziel braucht. Welche Dienstleistung will ich verkaufen? Gibt es einen Markt dafür? Will ich Bekanntheit? Will ich eher Online-Produkte anbieten oder persönliches Coaching? Will ich allein arbeiten? Im Team? Mit Mitarbeitern oder KooperationspartnerInnen.
Wie machst du dich sonst noch schlau zu diesen Themen? Hast du Tipps für meine Leser?
Du hattest eingeladen ins MarketingLab, einem kostenlosen Online-Forum, in dem sich Interessierte, Neugierige und Selbständige rund um ihr Marketing beraten können und miteinander brainstormen. Da habe ich vieles gelernt und erfahren, konnte aber selbst auch mein Know-How als Selbständige kundtun. Ich bin Dir dankbar für die Initiative zu dieser „Marketing-Schmiede“.
Ich lese natürlich bei anderen im Blog und deren Bücher. Als erstes nenne ich Monika Birkner in Frankfurt, mit der ich in Hongkong telefonisch die ersten Schritte rund um meine Positionierung erarbeitet habe.
Giso Weyands Buch Sog-Marketing für Coaches: So werden Sie für Kunden und Medien (fast) unwiderstehlich habe ich hoch und runter gelesen. Sehr zu empfehlen.
Und dann gibt es noch einige Querdenker, die ich verfolge: Unter anderem den innovativ.in Business-Blog. Letzten Freitag habe ich Anke Trischler kennengelernt, die für Rhein-Main zuständig ist. Mal sehen, was wir in Zukunft miteinander „net-worken“.
Nun aber blicke ich erstmal zu Deiner Sommertournee-Etappe in Ffm. Ich freue mich auf Freitag. Komm’ gut her.
Vielen Dank, ich freue mich darauf, dich persönlich kennen zu lernen!
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