Aufatmen

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Puh, geschafft! Jetzt kann ich mich mal zurücklehnen, tief durchatmen und mir selbst auf die Schulter klopfen!

… Wirklich? Nimmst du dir die Zeit dafür, deine Erfolge auch zu genießen?

Je älter und erfahrener ich werde, umso deutlicher wird mir, wie wichtig solche Ruhephasen nach einer großen Kraftanstrengung sind. Gerade habe ich es wieder am eigenen Leib erlebt:

Von Januar bis September habe ich intensiv an meinem Buchmanuskript gearbeitet. Das hat mich auf mehreren Ebenen sehr gefordert, wie ich ja schon an anderer Stelle berichtet hatte. Aber am 16. September war es dann soweit, und ich habe das gesamte Opus an meinem Verlag gesendet. Danach saß ich erst mal da und fühlte so eine unbestimmte Leere. Ich konnte mich noch gar nicht richtig freuen, dass ich dieses Projekt tatsächlich fristgerecht abgeschlossen hatte. Ich war einfach nur erschöpft.

Zum Glück (und durchaus bewusst) hatte ich den Abgabetermin so getimet, dass ich schon am nächsten Tag zu einem verlängerten Wochenende ins wunderschöne Erfurt fahren durfte zu einem Netzwerktreffen mit vielen Lieblingsfrauen und -kolleginnen. Neue Eindrücke, leckeres Essen, viel Lachen und gute Gespräche: Genau das brauchte ich nach dieser aufreibenden Zeit.

Doch auch nach diesen schönen Tagen war ich noch immer nur bedingt dazu in der Lage, Business as usual durchzuziehen. Obwohl natürlich viel liegengeblieben war und jede Menge neuer Vorhaben auf dem Zettel standen.

Kaum war ich also mit diesem einen großen Projekt durch, war ich mit meinen Gedanken schon wieder bei den nächsten Schritten, und ich plante fieberhaft drauflos. Naja, jedenfalls hatte ich das vor. Aber es fühlte sich alles noch merkwürdig schwer und lustlos an.

Ein paar Tage hat es noch gedauert, bis mir endlich klar wurde, dass es in Ordnung ist, mal einen oder zwei Gänge runterzuschalten. Immer nur hochtourig durch die Gegend zu düsen, hält ja die stärkste Maschine nicht aus.

Und siehe da: Das war genau richtig. Die verdiente Freude über den Erfolg siegte letztlich über die Erschöpfung: Ich bin so stolz auf mich! Ich genieße es, wenn andere sich mit mir freuen, und das hat mir dann auch den nötigen Schub gegeben, um wieder mit voller Kraft loszulegen.

Ich glaube, das ist wirklich ein ganz wichtiger Schritt. Auch das Leben als Unternehmerin ist nicht nur Arbeit und Stress und noch mehr Arbeit – jedenfalls sollte es das nicht sein. Die Freude über das Erreichte, der berechtigte Stolz, sogar das Feiern deiner Erfolge: Auch dafür sollte es Raum geben. Denn das gibt dir die dringend benötigte Kraft für das nächste große Projekt.

Wie ist das bei dir? Kennst du das auch, dass du von Projekt zu Projekt hetzt und gar nicht mehr so richtig wahrnimmst, geschweige denn genießt, was du erreicht hast? Oder kannst du so richtig darin schwelgen? Ich freu mich über deine Kommentare!

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