Auszeit vom Alltag
Letzte Woche war ich nur ganz selten online, denn ich habe mir eine Woche Urlaub gegönnt an meinem Lieblingsort in der Türkei. Seit vier Jahren fahre ich für 6 bis 10 Wochen hierher, seit 2 Jahren biete ich im Gäste- und Seminarhaus Lykia Coachings (pdf-Flyer) an. Und ich nehme mir auch immer ausreichend Zeit um auszuspannen und das Leben zu genießen.
Urlaub ist wohl auch deshalb so erholsam, weil wir ganz andere Dinge tun als normalerweise. Selbst wenn wir nur eine Woche am Strand verbringen und sonst nicht viel unternehmen, ist das eine Unterbrechung unserer alltäglichen Routinen, und das tut unserer Seele gut. Die veränderte Umgebung, der Umgang mit anderen Menschen, die unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen – dies alles trägt dazu bei, dass wir in die Entschleunigung kommen, abschalten und unseren Fokus auf andere Dinge richten können.
Mich entspannt es total, wenn ich die richtige Balance finde: einerseits neue Erfahrungen machen, andererseits bestimmte Routinen befolgen, die mich erden und mir Sicherheit geben.
Hier in Adrasan an der Lykischen Küste ist es so, dass es feste Anlaufstellen gibt, die ich gut kenne, und jedes Jahr kommen mich Freunde besuchen, mit denen ich dann schöne Dinge unternehmen kann. Die Mischung ist nahezu perfekt, denn es gibt immer noch Orte, die ich nicht kenne, Pfade, die ich noch nicht gegangen bin und Erfahrungen, die für mich neu sind.
Im Urlaub fällt es mir leicht, jeden Tag dafür zu sorgen, etwas zu tun, was ich noch nie zuvor getan habe. Diese Erfahrungen machen die Urlaubszeit so wertvoll, glaube ich. Denn unser Zeitgefühl verändert sich, wenn wir ungewohnte Dinge tun. Zwei Wochen gehen zwar sehr schnell vorbei, aber in der Rückschau kommt uns die Zeit lange vor, weil wir so viele positive Erinnerungen „gebunkert“ haben. Das ist dann so eine Art Wohlfühl-Depot für die Seele im Alltag, auf das wir zugreifen können, wenn wir wieder in den gewohnten Routinen unterwegs sind.
Immer wieder nehme ich mir vor, auch zuhause dem Alltag neue Erfahrungen abzuringen. Hier ein paar Ideen, die für mich gut funktionieren:
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ins Theater gehen
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ein American-Football-Spiel besuchen oder jede andere Sportart, mit der ich eigentlich nichts am Hut habe
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eine neue Frucht essen
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einen vegetarischen oder veganen Tag einlegen
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Gedichte lesen
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Radiofeature anhören. Meine Kollegin Stefanie Pütz zum Beispiel hat immer sehr interessante Themen, die sie auf ihrer Website verlinkt.
Ein erfülltes Leben zu führen, bedeutet für mich auch, eine Fülle von Erfahrungen zu machen. Das hält mich in doppelter Hinsicht jung:
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Für Kinder vergeht die Zeit einerseits schnell, wenn sie versunken sind im Tun. Andererseits streckt sich das Zeitgefühl durch die vielen neuen und ein- weil erstmaligen Eindrücke, die Kinder täglich erleben.
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Immer wieder auszubrechen aus dem Gewohnten, ist zudem ein Kreativitäts-Turbo: eine neue Umgebung und veränderte Rahmenbedingungen helfen dabei, auch gedanklich neue Ufer zu entdecken.
Was macht ihr, um den Tagen mehr Leben zu geben?
Wie schön. Genauso habe ich es auch vor, wenn ich Sonntag nach Çıralı fliege. Erst mal 2 Wochen komplett Urlaub. Einen ganz neuen Rhythmus finden, ganz ohne Programm. Für mich die größte Herausforderung. Dinge sich entwickeln lassen. Ganz im Augenblick sein. Dann auch dort arbeiten, aber eben auch in einem anderen Rhythmus als zu Hause. Fokussierter. Nichtoso viele überflüssige Ablenkungen. Weil es viel erfüllender ist, einfach nur mal still in der Abenddämmerung am Meer zu sitzen.
Nach Hause „rette“ ich so nach und nach
auch immer mehr. Hängematte auf dem Balkon, abends einfach Sterne gucken etc.
Neues ausprobieren ist ohnehin immer gut.
Eine gute Zeit noch, bis bald – am Strand :-).
Liebe Heide,
ein schönes Thema. Ich entdecke gerade das Schreiben eines Tagebuches (modern: „Journaling“ 😉 als eine schöne Variante, den Tagen mehr Leben zu geben. Alles bekommt irgendwie mehr Inhalt/Gewicht und fließt nicht mehr einfach so dahin … Ich schreibe nicht täglich, aber trotzdem … es erfüllt. Und der Kopf wird freier. Als Idee dahinter hatte ich eigentlich die Künstlerseiten, wie sie in „Der Weg des Künstlers“ beschrieben werden. Nur müsste ich die täglich führen …
Liebe Grüße
Berit