Die besten Marketingrezepte für kleinere Unternehmen verspricht Karin Ruck im Untertitel ihres Buches Kleine Riesen.
Einen hohen Anspruch formuliert sie da, den sie jedoch, wie ich finde, nicht immer einlöst.
Das Buch bietet zwar sehr viele Praxisbeispiele, die sich am jeweiligen Kapitelthema ausrichten. Auf diese Weise untermauert die Autorin ihre Thesen glaubhaft und überzeugend und man nimmt ihr die umfassende Erfahrung als Beraterin und Trainerin jederzeit ab. Solche Beispiele sind zudem inspirierend, da man sich stets fragen kann, wie sich das Ganze auf die eigene Situation übertragen ließe.
Die Anfangsbuchstaben der fünf Haupt-Kapitel ergeben zusammen das Wort MARKE:
M wie Management, Mut und Motivation
A wie aktiv und attraktiv
R wie radikal dem Erfolg verschrieben
K wie Kunden, Kinder und Kommerz
E wie Energie und Existenz
Sprachlich ist das ein hübscher Einfall, inhaltlich wirkt es aber oft gewollt, weil Themen zusammengebracht werden, die eigentlich keinen inneren Zusammenhang haben. Bei der Lektüre fand ich das mitunter verwirrend und suchte vergebens nach dem roten Faden. Warum beispielsweise das Themenfeld „Marketing für kleine und mittlere Unternehmen“ erst im vierten Kapitel von Grund auf beackert wird, obwohl es doch in solch einem Ratgeber eigentlich ganz an den Anfang gehört, hat sich mir beim besten Willen nicht erschlossen.
Es mag daran liegen, dass ich mich nun schon etwas länger mit Marketing beschäftige – ich muss gestehen, dass ich mir insgesamt doch etwas mehr von diesem Ratgeber erwartet hatte. Wirklich neu oder überraschend war für mich keine der vorgestellten Thesen.
Was mir aber wirklich gut gefallen hat, sind die zahlreichen Checklisten, die auch im Layout hervorgehoben sind. Hier kann man – im Geiste oder schriftlich – das eigene Unternehmen abklopfen und ganz bestimmt Optimierungspotenzial entdecken. Besonders hilfreich fand ich hier die „Zehn Fragen zur Kundenorientierung“ sowie die Ideen zum Kundenmanagement und „Die fünf Dimensionen der Servicequalität“. Und auch die Hinweise zum erfolgreichen Netzwerken wie „Das Vitamin-C-Prinzip“ sind einprägsam und für Netzwerk-Neulinge sicher interessant.
Fazit: Das Buch bietet interessante Einblicke in die Praxis und wendet sich wohl vor allem an Unternehmer, die das Thema Marketing gerade erst für sich entdecken. Für diese Zielgruppe dürfte es daher wirklich neue Einblicke bieten.