Diagnose:
Sie sind der Kreative Chaot, Tendenz zum Ideen-Sprudler
Sie sind überwiegend von Ihrer rechten Gehirnhälfte dominiert. Mit Ihrer Tendenz zum Ideen-Sprudler arbeiten Sie am liebsten kreativ und einfallsreich. Neue Ideen sind Ihnen wichtiger als sichtbare Ergebnisse. Sie sind spontan, intuitiv, experimentierfreudig und innovativ und suchen immer den Blick auf das große Ganze. Vor lauter Ideen verlieren Sie gelegentlich das Zwischenmenschliche aus den Augen und laufen aufgrund Ihres hohen Denk-Tempos den Mitmenschen manchmal davon.
Sie vertrauen oftmals auf Ihren Instinkt und wollen sich nicht gerne festlegen. Im Alltag besteht deshalb Ihre „Planung“ aus gefühlsmäßigen Eingebungen und kreativen Ansätzen. (…) Sie arbeiten am liebsten an mehreren Aufgaben gleichzeitig, begeistern sich schnell für neue Ideen und können schlecht Prioritäten setzen – weil alles immer irgendwie spannend ist. In ihrer Wohnung oder im Büro herrscht oftmals „kreatives Chaos“. (…)
So lautet gekürzt die Auswertung meiner Denkstil-Analyse auf www.kreative-chaoten.com. Ich muss sagen, ich fühle mich schwer ertappt. Und noch mehr, als ich daraufhin dann Cordula Nussbaums neues Buch Organisieren Sie noch oder leben Sie schon? Zeitmanagement für kreative Chaoten lese. Aber ich fühle mich auf eine unglaublich wohltuende Art ertappt: Endlich jemand, der wirklich begreift, warum ich mit den ganzen gängigen Zeitmanagement-Systemen nicht zurecht komme! Der die wahren Gründe erkennt und benennt, warum es uns kreativen Chaoten so schwer fällt, Prioritäten zu setzen:
- To Do-Listen arten regelmäßig in seitenlange Brainstormings aus.
- Wir haben eine Abneigung gegen feste Messlatten, weil wir alles immer gleich wichtig finden und Prioritäten sich ja mitunter auch ganz schnell verändern können.
- Wir haben ständig neue Ideen, die ja auch bearbeitet werden wollen – wie soll man da bitteschön den Überblick behalten?
- Menschen sind uns insgesamt einfach wichtiger als Strategien und Ergebnisse – Ablenkung somit vorprogrammiert.
- Und ganz schlimm: Prioritäten setzen fühlt sich so schrecklich unflexibel an. Da fühlen wir uns einfach gestresst und eingeengt.
Heil- und Wundersames – auch für kreative Chaoten
Das kommt Dir bekannt vor? Dann kann ich Dir nur ganz, ganz dringend empfehlen, Cordulas Ratgeber zu lesen. Denn sie hat jede Menge sehr brauchbarer Ideen und Vorschläge zusammengetragen, wie auch wir Verzettler, Aufschieber, Querdenker und andere kreative Ideengeneratoren tatsächlich zu Ergebnissen kommen können. Mit Spaß und ohne Einschränkungen unserer kreativen Energie. Wunderbar selbstironisch und zugleich sehr pragmatisch. Selten habe ich mich bei einem Ratgeber so gut verstanden gefühlt und konnte gleichzeitig wirklich etwas für den Alltag mitnehmen.
Besonders gut gefielen mir persönlich die Hinweise, wie man seinen Perfektionismus austricksen kann – denn erstaunlicherweise (vor allem für viele Linkshirner) sind kreative Menschen ja ganz häufig Leute, denen es nie gut genug sein kann. Eine hervorragend Selbstsabotagetechnik, wie mir sicher viele bestätigen können. Das führt nämlich dazu, dass man Dinge nicht wirklich angeht, weil man den eigenen Ansprüchen ja doch nie genügen kann. Mir hat da vor Jahren der Spruch „Perfektion ist eine Illusion“ geholfen. Aber besser gefällt mir das Motto, das Cordula vorschlägt:
Lieber unperfekt begonnen als perfekt gezögert.
Und auch die Tipps, wie man sich Entscheidungen erleichtert sind in all ihrer Einfachheit einfach bestechend und sprechen mich an, denn dabei darf gespielt werden. Zum Beispiel, indem man eine Münze wirft, wenn man ewig zwischen zwei Alternativen hin und her schwankt. Oft meldet sich nämlich das „Bauchgefühl“, wenn die Münze auf der „falschen“ Seite gelandet ist und signalisiert uns damit sehr direkt, was wir eigentlich schon wussten, uns aber nicht einzugestehen wagten. Ich habe letztens erst einer Teilnehmerin meines Workshops eine ähnliche Aufgabe gestellt, nämlich auszulosen, welches die richtige Lösung sein könnte. Und siehe da: auf einmal kam die erwünschte Klarheit tatsächlich!
Dergleichen Ideen, spielerische Herangehensweisen und bewährte Tricks kann Cordula Nussbaum seitenweise aufführen. Das Buch liest sich leicht und flockig, und ist auch für Linkshirner geeignet, die Kollegen, Freunde oder Lebenspartner besser verstehen lernen wollen, die einfach anders ticken.
Ich habe das Buch schon mehrere Male begeistert weiter empfohlen und werde das auch weiterhin tun. Ganz nebenbei hat es mich natürlich auch wieder auf neue Ideen gebracht … 😉
Therapie
1. Kaufen: Organisieren Sie noch oder leben Sie schon?
2. Lesen.
3. Erfolgreicher werden.
Volle Punktzahl. Danke, Cordula!
Hallo Heide,
das du eine Ideen-Sprudler bist kann ich bestätigen.
Den Test mache ich auch – bin schon gespannt.
Liebe Grüße
Stefan
Danke, Stefan. Ja, manchmal ist das Segen und Fluch zugleich. Aber ich will’s auch nicht anders haben.
Pingback: Heide Liebmann » Blog Archiv » Stöckchen zu Tagging-Funktionen
Hallo liebe Heide,
habe soeben das Buch per Post bekommen. Bereits das Vorwort hat mir total aus dem Herzen gesprochen. Deshalb werd ich jetzt wohl meine Seminarvorbereitungen mitten auf meinem chaotischen Schreibtisch erst mal liegen lassen, das Buch direkt obenauf legen und das lesen anfangen 😉
Danke für den Tipp!
LG
Silvia
Liebe Silvia, dann hoffe ich, dass Du auch so viele umsetzbare (!) Anregungen findest wie ich!
Pingback: BIG DAY Kalender blog - Geschenkidee, Geburtstagsgeschenk, Kindergeburtstag, Geschenk, Idee, Geburtstag, Kinder
Pingback: muellersBlog » Blog Archive » WoW [02]
Lies mal „Getting Things Done“ von David Allen. Mit seinem System ist es kein Problem mehr, Ideen zu sammeln, sie zu organisieren und zu bearbeiten. Das läuft praktisch von allein und befreit den Kopf vom destruktiven Gedankenstrom, auch bekannt als „Ego“.
Ich kenne GTD, aber mir ist das System zu kompliziert. Auch solche Methoden sind ja Geschmackssache … 😉
Danke für den Beitrag. Er ist in meinem Stichwortkombinationssuchabbonement im Feedreader aufgetaucht und ich habe mich gleich erinnert schon einmal in diesem Blog geantwortet zu haben.
Frohes Weihnachtsfest !
Pingback: Wenn Struktur neuen Spielraum schafft | Heide Liebmann