Interview mit Gründerin Natalie Kirchbaumer
Seit diesem Sommer bin ich unter die Gemüsegärtner gegangen – ja, ausrechnet ich, der totale Gärtner-Newbie mit wenig bis gar keiner Ahnung vom Hantieren mit Harke und Rechen, Samen und Gießkanne. Aber dann stieß ich auf meine-ernte.de. Und weil ich das Konzept spontan so ansprechend fand, habe ich damals direkt Gründerin Natalie Kirchbaumer angerufen und mir noch eine Parzelle gesichert. Denn das ist die eigentlich geniale Idee dahinter: Jeder Hobbygärtner mietet sich sein Stück Acker nur für eine Saison. Die Aussaat erledigt der jeweilige Landwirt im Frühjahr. Man muss dann nur noch pflegen und ernten, und das ist gar nicht so aufwändig wie man denkt. Ich bin meistens nur einmal pro Woche da gewesen zum Unkraut jäten und gucken, was wieder reif ist. Was so ein Acker alles an Gemüse hergibt, ist ja geradezu unglaublich. Ich habe jedenfalls die halbe Nachbarschaft mitverpflegt und sogar der Armenküche mal meine Monsterzucchini vorbeigebracht, als in mein Tiefkühlfach beim besten Willen keine Zucchinisuppe mehr passte ;-).
Nun ist meine erste Saison vorbei und ich habe gleich verlängert. Und außerdem Natalie Kirchbaumer um ein Interview gebeten, denn ich finde, die Idee darf ruhig noch weitere Fans finden. Meine-ernte.de gibt’s übrigens auch auf Facebook.
Erzählen Sie doch mal kurz, wer Sie beide sind und wie Sie überhaupt auf die Idee gekommen sind.
Die Idee entstand aus eigenem Bedarf, Wanda und ich haben bereits gemeinsam studiert und da stand oft ein Fertiggericht oder Fast Food auf dem Speiseplan. Mit dem Alter kam dann die Einsicht, was eigentlich gesund ist und gut tut. Da haben wir dann überlegt und fest gestellt, dass Eigenanbau doch eigentlich das Beste ist, als Mieter in der Großstadt jedoch ein Ding der Unmöglichkeit. So entstand dann die Idee, wir haben erste Gespräche mit Landwirten geführt und so den Stein ins Rollen gebracht.
Wann haben Sie meine-ernte.de offiziell gestartet und in welchen Städten?
Die Internetseite ging Anfang Februar 2010 live und wir sind in den Städten Aachen, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt und Wiesbaden gestartet. In der nächsten Gemüsegartensaison, also in der Saison 2011, kommen zusätzlich Berlin, Bielefeld, Bochum, Hannover, Leverkusen, Münster und Potsdam dazu.
Wie haben Sie die Landwirte gefunden, die dabei mitmachen?
Wir haben recherchiert und die Landwirte zunächst telefonisch kontaktiert. Im persönlichen Gespräch konnten wir dann die Landwirte schnell von der innovativen Idee überzeugen.
Sie sind ja beide Marketingexpertinnen – haben Sie den Namen und den Online-Auftritt selbst entwickelt?
Ja, richtig, den Namen „meine ernte“ haben wir selbst entwickelt. Er spiegelt aus unserer Ansicht genau das Erlebnis wider, das der Gärtner genießen soll: das eigene Gemüse zu ernten und zu genießen! Den Online-Auftritt haben wir ebenfalls selbst entwickelt und viel Schweiß und Mühe reingesteckt. Und wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Programmiert wurde www.meine-ernte.de natürlich durch eine Agentur.
Ist eine weitere Expansion bundesweit geplant? Und wie soll das dann funktionieren mit der Betreuung vor Ort? Sie hatten mich ja im Sommer noch persönlich begrüßt und eingewiesen, aber das lässt sich doch so wahrscheinlich irgendwann nicht mehr machen, oder? Oder denken Sie eher daran, an den existierenden Standorten noch mehr Felder anzumieten? Zumindest in Düsseldorf waren ja dieses Jahr fast alle Parzellen vermietet, wenn ich das richtig gesehen habe.
Wir planen die Gemüsegärten bundesweit zu etablieren. Bereits in der nächsten Saison 2011 werden wir an folgenden neuen Standorten sein: Berlin, Bielefeld, Bochum, Hannover, Münster, Leverkusen und Potsdam. Uns ist es wichtig, dass auch Gartenneulinge bei meine ernte mitmachen können und so unterstützen wir sie durch verschiedenen Maßnahmen: Direkt vor Ort informiert der Landwirt während der Gärtnersprechstunde. Wer es nicht zur Gärtnersprechstunde schafft, hat die Möglichkeit, am Aushang am Geräteschuppen aktuelle Informationen nachzulesen.Darüber hinaus erhalten die Gärtner einen wöchentlichen Newsletter, der sie über das aktuelle Gärtnergeschehen informiert.
Natürlich wird meine ernte in der Zukunft Verstärkung benötigen und das Team erweitern.
Was machen Sie denn in punkto Marketing? Ich weiß, dass Sie bei Facebook aktiv sind. Macht sich das bemerkbar bei den Buchungsraten?
Wir haben einen Marketingplan entwickelt, der sehr unterschiedliche Maßnahmen enthält. Onlinemarketing zählt dabei zu einem Bereich. Viele Menschen verbringen ihre Freizeit im Internet und nutzen dieses Medium, um Dinge nachzulesen. Wir stellen fest, dass viele Besucher über bspw. Facebook zu meine-ernte.de gelangen. Neben dem Onlinemarketing stehen aber natürlich viele weitere Maßnahmen auf dem Programm, um meine ernte bekannt zu machen.
Warum haben Sie sich dafür entschieden, den wöchentlichen Newsletter im geschützten Bereich der Website nur den Gärtnern zukommen zu lassen? Wäre das nicht ein guter „Kundenfänger“?
Den Newsletter senden wir wöchentlich unseren Kunden zu. Er ist stadtspezifisch und enthält neben Tipps und Tricks zum aktuellen Gärtnergeschehen auch Rezepte sowie Informationen zur Lagerung von Gemüse. Er ist Teil der Leistung, welche die Gärtner bei meine ernte buchen.
Wie buchen die Leute ihre Parzellen denn überwiegend?
Die meisten Gärtner buchen über unsere Internetseite www.meine-ernte.de.
Ich habe gesehen, dass auf meine-ernte.de auch ein Shop integriert ist, wo derzeit aber noch keine Produkte online sind. Wann soll’s denn damit losgehen?
Schon sehr bald. In diesem Jahr noch wird der meine ernte Shop eröffnet. Hier erhält der Gärtner dann Schönes und Nützliches rund um den Gemüsegarten.
Wo kann man denn noch freie Parzellen buchen? Und wie geht’s am schnellsten?
Einfach unsere Internetseite www.meine-ernte.de besuchen und auf „Jetzt mitmachen“ klicken! In 4 Schritten gelangt man dann zu seinem eigenen Gemüsegarten. Für Fragen stehen wir gerne auch telefonisch unter 0228 / 2861 7119 oder per E-Mail zur Verfügung.
Herzlichen Dank und weiterhin viel Erfolg – ich freu mich schon auf meine Ernte 2011!
Es ist wirklich super. Habe selbst Freunde, die sich auch eine Parzelle gemietet haben. Und zwar in der Nähe von Hamburg (bei einem anderen Anbieter). Davon habe ich auch profitiert, da die Erne sehr gut war.
Hmmmm, lecker!
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Eine Idee, von der ich spontan begeistert war. Es bietet auch den Menschen Möglichkeiten zur Selbstversorung, die sich schon aufgrund fehlendem Wissens nicht alleine nicht an die Arbeit gemacht hätten. Da bietet die wöchentliche Sprechstunde mit dem Landwirt Abhilfe.
Außerdem ist die Zeit dafür reif.