Vom 15. Februar bis 7. März bat ich um Teilnahme an meiner Umfrage „Wofür nutzt du Twitter?“. Besonders interessiert war ich an Antworten von TBC (= Trainern, Beratern und Coaches), denn ich hatte die Umfrage im Hinblick auf meinen Vortrag beim Trainertag der Didacta konzipiert, bei dem es um die Frage ging, ob Twitter „Fluch oder Segen für Trainer und Speaker“ sei.
Insgesamt haben 141 Personen die Fragen ganz oder teilweise beantwortet, und weil ich die Ergebnisse insgesamt interessant finde, stelle ich euch die Auswertung hier zur Verfügung.
Zunächst fragte ich nach dem Beruf der Teilnehmer:
Insgesamt 35,6 % gaben an, als Trainer, Berater oder Coach tätig zu sein, 23,3 % sind im Marketingbereich unterwegs. Mit 37,7 % stellen die größte Gruppe Teilnehmer aus anderen Berufen, deren Input ich ebenfalls wertvoll fand.
Als nächstes fragte ich danach, wie lange die Teilnehmer Twitter bereits nutzen. Hier die Ergebnisse:
Die überwiegende Mehrheit, nämlich 64,2 % nutzt nur einen Twitter-Account, 18,2 % befüllt 2 Accounts, und es gibt eine signifikante Anzahl von Teilnehmern, die 3 und mehr Accounts nutzen.
Besonders aufschlussreich fand ich die Antworten auf die Frage, was für die Teilnehmer bei der Nutzung von Twitter im Vordergrund steht:
Hier ist gut zu sehen, dass der Austausch mit anderen praktisch gleichauf liegt mit der Erweiterung der eigenen Kommunikationsmöglichkeiten sowie der Informationsgewinnung. Diesen Aspekt fand ich sehr interessant, und er entspricht voll und ganz meiner eigenen Erfahrung: dass ich nämlich immer mehr der für mich relevanten Infos direkt über Twitter beziehe.
Auch der Aspekt Selbstmarketing allgemein und die eigenen Angebote bekannter zu machen, ist recht hoch ausgeprägt. Etwas erstaunt hat mich, wie vergleichsweise wenig Twitter noch für Marktforschungszwecke und Monitoring genutzt wird. Dabei ist der Dienst dafür bestens geeignet. Hier gibt es mit Sicherheit noch Nachholbedarf, und ich denke, wenn ich die Umfrage nächstes Jahr wiederhole, werden sich die Prozentzahlen hier schon nach oben verändert haben.
Im nächsten Schritt fragte ich nach der persönlichen Einschätzung der Teilnehmer zur Bedeutung von Twitter im Marketing-Mix. Die Antworten waren sehr eindeutig und zeigen meiner Meinung nach eine realistische Einschätzung:
Besonders gespannt war ich persönlich darauf, ob die Teilnehmer mir konkrete Beispiele dafür nennen könnten, wie sie Twitter bereits erfolgreich eingesetzt hatten. Sie konnten: Insgesamt erhielt ich auf diese Frage 78 Antworten, eine extrem hohe Zahl für ein Freitext-Feld!
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Beispiele:
- auf eigene Veranstaltungen aufmerksam gemacht
- schnelle Hilfe bei technischem Problem
- Produkteinführung
- Kennenlernen von Kooperationspartnern
- Bewerbung von Vorträgen und Workshops
- Suchplattform für Fachthemen
- Informationen, die sich zu geldwertem Vorteil nutzen ließen
- Recherche nach bestimmten Dienstleistern
- Beantwortung von Fachfragen
- Verbreitung des eigenen Blogs
- Eine Kundenkampagne verbreitet
- Mailing-Liste ausgebaut
- für Affiliate-Marketing genutzt
- Xing-Gruppe bekannt gemacht
- erfolgreich eine Stelle neu besetzt
- Interessenten akquiriert
- Referenten- und Lieferantensuche
- eigenes YouTube-Video verbreiten
- Austausch zu Fachthemen
- Hotel-Marketing
- Einladung zu einem Vorstellungsgespräch
- Twitter-Wettbewerb
- Zimmersuche zur Messe
- diverse Umfragen
- Seminar ersteigert
- Crowdsourcing für Produktentwicklung
- Ankündigung von Veröffentlichungen und Büchern
- Bücher verkaufen, Rezensenten finden
- neue Geschäftsfelder erschlossen
- Öffentlichkeit schaffen bei Missständen
Und was lernen wir daraus?
Twitter kann ungeheuer nützlich sein – wenn man das Tool geschickt handhabt. Dazu gibt es dann morgen noch mal einen Artikel, der sich mit Wert-vollem Twittern beschäftigt.
Hast du diese Ergebnisse erwartet? Oder ganz andere Erfahrungen gemacht? Ich freue mich auf deinen Beitrag.