Lasst mich da rauf, ich bin ein Star!
Heutzutage ist es wirklich gar nicht mehr so schwer, eine Bühne zu finden – das darf man ja ruhig auch in übertragenen Sinn verstehen. Nicht jeder ist eine „Rampensau“ und steht gerne vor großem Publikum. Aber ein kleiner Vortrag beim Tag der offenen Tür? Bei vielen, mich eingeschlossen, sind Vorträge eine ausgezeichnete Möglichkeit zur Akquise, weil die Zuschauer sich ein persönliches Bild machen können und sofort erkennen, ob Kompetenz da ist und vor allem auch die Beziehungsebene stimmt, ohne die im Beratungsgeschäft bekanntlich wenig geht. Aber auch ein Artikel in einer Fachzeitschrift oder einem Online-Portal sind Gelegenheiten, um öffentlichkeitswirksam auf sich aufmerksam zu machen.
Manchmal bietet es sich auch an, sich mit anderen gemeinsam eine Bühne zu schaffen, was den Vorteil hat, dass man den Druck nicht alleine ertragen muss.
Lampenfieber gehört bei den meisten Menschen dazu, die sich öffentlich präsentieren, egal in welcher Form. Das ist ganz natürlich, denn schließlich muss man mit dem Risiko leben, dass nicht allen gefällt, was man zu bieten hat. Andererseits gibt es kaum etwas so Belebendes wie Applaus, das ist reine Energie.
Wer sich ins Rampenlicht wagt, zeigt Mut – und das wird von den meisten Menschen honoriert, selbst wenn die Performance nicht hochklassig ist. Bestimmt kennt jeder Guildo Horn. Man muss ihn nicht mögen, kann sich sogar fremdschämen. Und muss trotzdem anerkennen, dass er sich was traut und „sein Ding“ macht, gnadenlos und mit einer kindlichen Unbekümmertheit, die einfach für ihn einnimmt.
Wer auf die Bühne geht, macht sich sichtbar und damit angreifbar. Aber wer immer nur im Publikum bleibt, wird niemals einen Fanclub aufbauen.
Aktuelles Beispiel ist Susan Boyle, von der Natur mit einer wundervollen Stimme, jedoch wenig attraktivem Äußeren ausgestattet. Sie hat sich getraut – und das Video von ihrem Auftritt bei Britain’s got talent, dem englischen Äquivalent von DSDS, wurde auf YouTube in 3 Wochen über 50 Millionen (!) Mal aufgerufen.
Klar, solch eine überwältigende Resonanz kann nicht jeder von uns erwarten, geschweige denn verkraften. Viel entscheidender ist doch die Frage danach, was deine Bühne sein könnte: Welche Herausforderung ist für dich gerade groß genug, dass sie Herzklopfen auslöst? Wo kannst du dir vorstellen, im – übertragenen – Scheinwerferlicht zu stehen?
Definiere deine Bühne – und dann suche nach Möglichkeiten, dich authentisch zu präsentieren.
Hallo Heide,
Bühne ist klasse! Und dass du sogar eine Tournee für dich organisiert hast, finde ich auch eine super Idee.
Ich habe bisher nur Erfahrungen mit Auftritten bei Messen und Kongressen, was sich zwar zum Teil auch „Vortrag“ nannte, aber ich als Suggestopädin halte natürlich keine Vorträge, sondern bringe die Menschen buchstäblich in Bewegung.
Auf jeden Fall habe ich auch gemerkt, dass es mir riesigen Spaß macht- und wenn ich bedenke, wie ich in der Uni noch zitterte, wenn ich ein blödes Referat halten sollte…
Und auch gemerkt, dass es ein super Akquise-Instrument ist. Dadurch habe ich schon tolle Aufträge bekommen, manchmal erst eine ganze Zeit später.
Viel Erfolg bei deiner Tournee!
Zamyat (aus der Türkei 🙂