Was du als Unternehmer/in dagegen tun kannst
Die schlechte Nachricht ist: Auch Unternehmerinnen und Unternehmer kennen die Angst vor dem Scheitern. Was kann auch alles schief gehen: Wir könnten unser Business finanziell vor die Wand fahren. Wir könnten uns zu viel vornehmen und das dann nicht gestemmt kriegen. Wir könnten uns gegenüber der Fachöffentlichkeit blamieren mit den Texten, die wir veröffentlichen. Wir könnten Fehler machen, unter denen unsere Kunden zu leiden hätten.
Es gibt wirklich jede Menge Punkte, an denen wir unternehmerisch versagen könnten.
Paradox: je mehr Fehler, umso erfolgreicher
Die gute Nachricht ist: Nobody is perfect. Auch die coolsten Unternehmerinnen und Unternehmer – gerade die übrigens – werden dir jederzeit gestehen, dass sie Fehler gemacht haben. Wahrscheinlich sogar viele Fehler. Denn erfolgreich werden wir auf Dauer nur, wenn wir Risiken eingehen, aus unseren Fehlern lernen und es beim nächsten Mal besser machen. Im Umkehrschluss heißt das: Je mehr Fehler du dir erlaubst, desto höher die Wahrscheinlichkeit für deinen unternehmerischen Erfolg.
Damit du das nächste Mal, wenn dich deine Versagensangst wieder anspringt, besser damit umgehen kannst, habe ich 9 Strategien zusammengetragen, die dir dabei helfen können.
1. Abschied vom Perfektionismus
Ich beobachte oft, dass gerade Menschen, sie sehr ausgeprägte perfektionistische Anteile haben, am meisten Angst davor haben zu versagen. Mich überrascht das nach wie vor. Wer mag denn wirklich Menschen, die immer alles richtig machen? Wer legt den überhaupt den Maßstab für „richtig“ an? Perfektion ist in den meisten Fällen langweilig und vorhersehbar. Klar gibt es Berufe, bei denen ich mir wünsche, die Menschen dort würden keine Fehler machen: Pilotinnen, Chirurgen, Richterinnen und Polizisten, um nur einige zu nennen.
Aber die meisten von uns üben Berufe aus, wo es erlaubt ist, Fehler zu machen. Menschen sind grundsätzlich fehlerhafte Wesen. Niemand stirbt perfekt. Und wer immer nur perfekt zögert, wird wahrscheinlich selten Großes erreichen.
2. Angst ist dein Wegweiser
Entwicklung passiert nun mal immer nur dann, wenn wir uns herauswagen aus den gewohnten Bahnen. Wenn du Angst verspürst vor dem Neuen, ist das erst mal nur ein Feedback deines Systems: Aha, wir bewegen uns außerhalb des Üblichen.
Begreife also, dass deine Ängste sehr, sehr gute Wegweiser sind für dein Handeln. Wenn du merkst, dass dir etwas wirklich Angst macht, dann liegt darin ein wunderbares Entwicklungspotenzial. Ausnahmslos immer.
3. Worst Case-Wahrscheinlichkeit
Ebenfalls bewährt gegen Versagensangst ist folgende Strategie: Male dir dein Worst-Case-Szenario so bildhaft wie möglich aus, mit allem was dazu gehört. Schon dieser Schritt, sich das Ganze bewusst zu machen und ganz konkret vorzustellen, wird dir bereits zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns gar nicht so hoch ist wie du denkst.
Noch mehr entmachten kannst du die Angst, wenn du dich zusätzlich fragst, wie schnell du dich davon erholen wirst, falls der Worst Case tatsächlich eintreten sollte. Das lenkt deine Aufmerksamkeit darauf, dass du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die größte Blamage oder eine Insolvenz überleben wirst. Du wirst Strategien finden, auch damit umzugehen.
4. Gewinn-Fokussierung
Umgekehrt kannst du dir auch ganz lebendig ausmalen, was sich für dich alles zum Positiven verändern wird, wenn du den Schritt gehst, der dir so viel Angst macht: Welche Auswirkungen hat das auf dein persönliches und unternehmerisches Leben? Was wird sich ganz konkret verbessern, welchen Gewinn kannst du daraus ziehen?
Optimales Ergebnis dieser Strategie: Dir wird klar, was du versäumst, wenn du die jetzt nötigen Schritte nicht gehst.
5. Ressourcendetektiv in eigener Sache
Zusätzlich hilft es, wenn du dich auf die Suche machst nach Beweisen dafür, dass du in der Vergangenheit ähnliche Situationen tatsächlich bereits erfolgreich bewältigt hast. Wenn dir nicht sofort etwas einfällt, überlege, welche Ressourcen du benötigst. Und dann schau noch mal zurück auf deine bisherigen Leistungen und Erfolge und mache dir klar, wo du diese Ressourcen bereits eingesetzt hast und erreichen konntest, was du dir vorgenommen hattest.
Nervosität darf sein. Du darfst dich nur nicht davon bestimmen lassen.
6. Den Körper zum Verbündeten machen
Wenn wir Angst haben, spiegelt sich das auch in unserem Körper wieder: Wir bewegen uns abgehackt, haben Schweißausbrüche, die Augen sind vielleicht erweitert und etwas starr. Und vor allem will unser Gehirn nicht mehr so richtig denken.
Deshalb kannst du dir bei akuten Angstzuständen antrainieren, deine Aufmerksamkeit auf deinen Körper zu lenken und einfach von den Füßen aufwärts jeden Körperteil kurz wahrzunehmen. Das hat den wunderbaren Effekt, dass der Atem sich von ganz allein beruhigt und die Angst in den Hintergrund tritt. Denn wir können uns nicht gleichzeitig auf eine Emotion wie Angst und auf unsere Körperwahrnehmung konzentrieren. Simpel und wirkungsvoll.
Du kannst so einen Bodyscan auch mit Anleitung machen.
7. Fake it till you make it
Natürlich gibt es Tage, an denen wir uns so gar nicht unternehmerisch fühlen und vielleicht sogar denken, dass das niemals was wird mit uns.
Auch dann kannst du mit deinem Körper arbeiten: Nimm eine aufrechte und möglichst selbstbewusste Körperhaltung ein, stell dich vor deinen Spiegel und lächle dich an. Wenn du ein paar Mal auf und ab hüpfst, tut das Wunder für deine Ausstrahlung :-).
Solchermaßen gestärkt, mach dich an den ersten Schritt. Denn ins Handeln zu kommen, ist eins der besten Rezepte gegen Versagensangst. Mach dir klar, dass es deine Entscheidung ist. Jederzeit. Am besten: jetzt!
Das üben wir übrigens auch ganz praktisch mindestens einmal pro Woche in meinem neuen Online-Intensiv-Training „Mein bestes Unternehmerinnen-Ich“.
8. Plan A bis Z
Komischerweise haben wir oft sehr genaue Vorstellungen davon, wieso etwas nicht funktionieren kann. Wir machen uns aber zu wenig Gedanken darüber, wie etwas auch klappen kann, selbst wenn Plan A scheitern sollte.
Das heißt: Statt deine Energie damit zu verschwenden, dir auszumalen, was alles schief gehen könnte, überlege dir lieber zwei bis drei andere Lösungsansätze. Dann stehst du nicht total auf dem Schlauch, wenn es tatsächlich nicht wie gedacht läuft. Du verschaffst dir damit auch gedanklich Spielraum. Sollte also Plan A nicht klappen, dann gibt es noch Plan B … oder C …
9. Deine Grabrede
Und zu guter Letzt denke einmal darüber nach, was in deiner Grabrede stehen soll. Sicher nicht: Sie ging jedem Risiko erfolgreich aus dem Weg und führte ein insgesamt unauffälliges und langweiliges Leben, oder?
Was würdest du von oben auf deiner Wolke stattdessen gerne hören?
Handle so, dass du am Ende deines Lebens stolz auf dich bist, weil du deine Möglichkeiten und Potenziale wirklich genutzt hast.
Lass deine Versagensangst ruhig deine Ratgeberin sein – aber überlass ihr nicht das Steuer.
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