Was ich als Gründerin schon gerne gewusst hätte
Sascha Theobald ruft auf zur Blogparade „Mein wichtigster Rat an mein Gründer-Ich“, und gerade noch rechtzeitig nehme ich mit diesem Beitrag daran teil.
Erst kürzlich habe ich ein Jubiläum gefeiert: Bereits seit 15 Jahren bin ich nun unterwegs als Coach bzw. Potenzialdetektivin, als Beraterin und Autorin. Und natürlich habe ich in all den Jahren unendlich viel gelernt. Auf manche Erfahrungen hätte ich ganz gern verzichtet, aber andererseits: Wann lernen wir mehr und nachhaltiger als aus Fehlern?
Hier also eine kurze Zusammenfassung der Erkenntnisse, die mir wahrscheinlich den ein oder anderen Irrweg erspart hätten:
Positionierung hilft.
Als ich mich in die Selbstständigkeit stürzte, tat ich das, ehrlich gesagt, mit einer gehörigen Portion Blauäugigkeit. Der Weiterbildungsmarkt kollabierte gerade, als ich mit meinem Angebot loslegte. Und das war dann von allem ein bisschen: ein bisschen PR, ein bisschen Kommunikation und Gesprächsführung, ein bisschen Texten und Schreiben … der klassische Bauchladen eben. Hat natürlich nicht sonderlich gut funktioniert. Bis ich das Thema Positionierung entdeckte. Das war für die meisten Trainer und Coaches damals noch totales Neuland. Zack, war ich Expertin dafür.
Manchmal hilft der Blick auf die eigene Branche, seine Nische zu entdecken und sich zur Expertin zu mausern.
Allein ist fein. Gemeinsam macht mehr Spaß.
Ich liebe es, alle Entscheidungen alleine treffen zu können, ohne Rücksicht auf jemanden, der mir in der Hierarchie übergeordnet ist. Aber manchmal tut es einfach gut, sich mit anderen auf Augenhöhe auszutauschen. Deshalb wurde ich zur Netzwerkerin. Das habe ich tatsächlich erst lernen müssen, dieses „Sharing is caring“ – lange vor Facebook etc. Aber heute möchte ich meine Netzwerke nicht mehr missen. Was durfte ich da alles lernen! Und von dem Spaß will ich gar nicht erst reden. Netzwerke sind eine notwendige Basis für den Erfolg, wie auch immer du den für dich definierst.
Marketing? Ja, aber nur für Wunschkunden.
Ohne Marketing ein Business aufzubauen, ist aus meiner Sicht gar nicht machbar. Höchstens, wenn du ein wirklich ganz und gar einzigartiges Produkt hast, aber mal ehrlich, welcher Dienstleister hat das schon? Du musst dein Angebot also irgendwie bekannt machen. Da gibt es natürlich viele Wege, und es ist eine Herausforderung, die Kommunikationskanäle zu identifizieren, die erstens zu dir, deinen Werten und deinem Budget passen. Und die zweitens auch wirklich deine Wunschkunden erreichen.
Ich habe gelernt, dass ich es nie allen Recht machen kann und will. Dafür aber manchen ganz besonders. Und auf die konzentriere ich mich. Deshalb muss ich mich heute sehr selten über Kunden ärgern und arbeite voller Freude mit großartigen Menschen, die in der Regel meine Werte teilen.
Dranbleiben und geduldig sein.
Oh weh. Geduld ist wahrhaftig nicht meine Primärtugend. Und ich glaube, dass ich deshalb einige gute Chancen verpasst habe. Weil ich einfach nicht warten konnte und oft auf den schnellen Erfolg gesetzt habe. Der stellt sich allerdings eher selten ein. Ein langer Atem und die Bereitschaft, die viel zitierte Extra-Meile zu gehen, sind da strategisch meist viel besser.
Struktur. Auch für kreative Chaoten.
Selbst wenn mir das jemand zu Beginn meiner Selbstständigkeit gesagt hätte: Ich vermute, diesen Rat hätte ich ganz entspannt in den Wind geschlagen. Struktur, Systematik, Routinen – genau dem wollte ich doch entgehen mit dem Ausbruch aus dem Angestelltendasein!
Es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich begriffen hatte, dass Strukturen gewisse Freiheiten erst möglich machen. Und dass ich diese Strukturen ja so gestalten konnte, dass sie für mich passten.
Selbstfürsorge durch Erfolgsgewohnheiten.
Zumindest für mein Business war das ein heißes Thema: Wie konnte ich meinen Klient*inn*en ans Herz legen, besser für sich zu sorgen, wenn ich das doch selbst nicht wirklich in mein Leben integriert bekam? Da tat sich für mich ganz persönlich eine große Glaubwürdigkeits-Lücke auf. Also beschäftigte ich mich intensiv mit der Frage, wie ich nützliche Gewohnheiten zum Thema Bewegung und Ernährung in meinen Alltag integrieren konnte. Hätte ich zu Beginn meiner Selbstständigkeit sicher auch nicht auf dem Schirm gehabt. Aber ich bin sehr dankbar für die so gewonnenen Erkenntnisse.
Honorare mit dem Wohlfühlfaktor.
Ein dicker Fisch noch ganz zum Schluss: Ich hatte wirklich keine Ahnung von Honorargestaltung. Dieses ganze Geldthema war irgendwie igittibäh für mich. Ich bin einige Jahre mehr schlecht als recht herumgekrebst mit Honoraren, die dem Wert meiner Leistung in keiner Weise entsprachen. Heute arbeite ich mit meinen Kund*inn*en schon sehr früh an diesem Thema. Weil wertvolle Leistungen auch entsprechend bezahlt werden sollten.
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